Seit dem 01.Dezember 2020 liegt das DWA-Arbeitsblatt A 102 in den Teilen A 102-1 und A 102-2 im Weißdruck vor. Mit den Korrekturen zum Arbeitsblatt und zur Zusatzdatei im Oktober 2021 haben sich Anpassungen und neue Möglichkeiten für die Nachweisführung insbesondere von Mischsystemen ergeben.
Dazu gehört z.B. die Möglichkeit, Abminderungswerte (fD) über den Endabflussbeiwert und damit beliebige Abflussparametersätze zu berücksichtigen (kalibrierte Systeme). Die Flächen können entsprechend ihrer Verschmutzungskategorie (I bis III) für die abfiltrierbaren Stoffe (AFS63) definiert werden. Für die Regenwetterabflüsse wird die jeweilige konstante AFS63-Konzentration aus der effektiven jährlichen Niederschlagssumme im Vorlauf ermittelt. Ein Ansatz zur Berücksichtigung von Akkumulation (Trockenphase) und Abtrag (bei Regen) kann ebenfalls eingestellt werden. Die befestigten, angeschlossenen Flächen können mit ihrem jeweiligen Anschlussgrad (fD-Wert) und mit frei definierbarem Verschmutzungspotenzial berücksichtigt werden. Bei den Nachweisgrößen werden die zulässige und die vorhandene AFS63-Gesamteinleitungsfracht (Kläranlage plus Entlastung) berechnet und gegenübergestellt. Die Sedimentationsgrade der Durchlaufbecken (oder Regenklärbecken) können vorab ermittelt und über die Absetzwirkung berücksichtigt werden. Einzelnachweise werden ebenfalls gemäß den Vorgaben des DWA-A 102-2 aufgelistet. Alle Ergebnisse der Berechnungen nach dem neuen Arbeitsblatt werden in PDF-Berichten zusammengestellt.
Für die Übergangsfrist können natürlich weiterhin alle Nachweise gemäß dem „alten“ A 128 geführt werden.
Mit der Version 7.8 wird es möglich, auch die Begrenzung der Einleitfrachten aus Trennsystemen (280 kg/(ha*a)) über Regenklärbecken als zusätzliches Regenwasserbehandlungselement mittels Langzeitsimulation nachzuweisen.
Außerdem werden die Anforderungen gemäß den Arbeitsblättern A 178 (Bodenfilter), A 138 (Versickerungsanlagen) sowie dem A 117 (Regenrückhaltebecken) unterstützt.
Mit der KOSIM-Version 7.8 können alle Nachweise gemäß den Vorgaben des A102-2 (Emissionsbezogene Bewertungen) durchgeführt werden.
Das Konzept – die kontinuierliche Langzeitsimulation zum Nachweis von Entwässerungselementen sowie die Simulation von Niederschlag-, Schmutzfracht– und Abflussprozessen – bleiben natürlich das besondere Merkmal von KOSIM.
KOSIM 7.8 Highlights
- Berücksichtigung kalibrierter Systeme im Modus FZB. Keine Einschränkung auf bestimmte Parametersätze bei der Nachweisführung gemäß A 102
- Automatische Berechnung der Absetzwirkung in Durchlaufbecken und Regenklärbecken
- Berücksichtigung (Nachweis) von Regenklärbecken mit und ohne Dauerstau und ggf. mit Schrägklärelement
- Schneeansatz mit Schneefall und Schneeschmelze in Abhängigkeit der Temperatur
Eine ausführliche Beschreibung der neuen Funktionen finden Sie in den Release Notes.