Simulation: Tipps bei hohen Volumenfehlern / Schwingungen

Bei den Extranparametern können Sie Zeitschritte für die Berechnung angeben und Werte für Mindesthaltungslängen, bzw. Zeitschritte für die Haltungsverlängerungen. Je nach Modell kann es sich unterschiedlich auswirken, ob Sie die Mindesthaltungslänge oder Zeitschritte für die Haltungsverlängerung nutzen.

Bei der Mindesthaltungslänge werden Haltungen, die kürzer sind als der eingegebene Wert, auf den eingegebenen Wert in der Berechnung verlängert, wobei das Qvoll konstant gehalten wird . Die Erfahrung mit dieser Option besagt, dass Ausreißer (sehr kurzfristig auftretende, unplausible Maximalwerte – häufig beim Durchfluss) durch die Eingabe von Mindesthaltungslängen von 15 bis 25 m verhindert werden können. Auch der Volumenfehler der gesamten Berechnung kann hierdurch reduziert werden.

Der Zeitschritt für Haltungsverlängerung bewirkt prinzipiell dasselbe wie die Mindesthaltungslänge, wobei aber kein pauschaler Wert für die Länge vorgegeben wird, sondern ein Zeitschritt. Erfordert die Courant-Bedingung bei einer Haltung einen kleineren Berechnungszeitschritt als den angegebenen, dann wird die Haltung mit genau der Länge gerechnet, die für die Verwendung des angegebenen Zeitschritts nach der Courant-Bedingung erforderlich wäre. Gleichzeitig wird die Rohrrauhigkeit soweit herabgesetzt , dass durch die Verlängerung der Haltung keine zusätzliche Rohrreibung im Vergleich zu der eigentlichen Länge entsteht. Der in diesem Feld einzugebende Wert entspricht mindestens dem minimalen Zeitschritt.

Der Maximale Zeitschritt sollte ca. das 10fache des minimalen Zeitschritt sein, aber nicht zu hoch liegen (ca. 2 Sekunden, manchmal auch 5 Sekunden).

Anhaltspunkte für diese Werte bekommen Sie im Extranzeitschrittassistenten.

Auch wenn Sie nach der Berechnung im HE-Viewer in die Tabelle „Maximalwerte für Haltungen“ die Angaben in den Spalten „Anzahl zeitbestimmend“ und „Stabilitätsindex“ die Werte überprüfen, werden Sie feststellen dass besonders die kurzen Haltungen dort ausschlaggebend sind. Beim Stabilitätsindex wird gezählt, wie häufig innerhalb der Berechnung ein Wechsel zwischen einer positiven und einer negativen Steigung der jeweiligen Durchflussganglinie einer Haltung stattfindet. Somit ist es möglich, Haltungen, an denen Schwingungen aufgetreten sind, schnell zu lokalisieren.

Die Spalte „Anzahl zeitbestimmend“ enthält nur Werte, wenn Sie mit einem variablen Zeitschritt rechnen. Es wird gezählt, wie häufig innerhalb der Berechnung die betreffende Haltung den verwendeten Zeitschritt „bestimmt“ hat. Dies ist immer dann der Fall, wenn bei der Haltung der kleinste erforderliche Zeitschritt aller Haltungen des Netzes zu dem Zeitpunkt der Auswertung berechnet wird. Grundlage der Berechnung ist die Formel für den sog. Courant-Zeitschritt. Hier wirken sich insbesondere die Haltungslänge aber auch die aktuelle Fließgeschwindigkeit und der aktuelle Wasserstand aus. Grundsätzlich gilt: kurze Haltungen, hohe Fließgeschwindigkeiten und große Wasserstände erfordern kleine Zeitschritte.